GRÜNE kritisieren unnötigen Flächenverbrauch und unausgereifte Planung bei neuem Gewerbegebiet Semiramis

Die Lübecker Bürgerschaft wird heute das 34 ha große Gewerbegebiet “Semiramis” an der Kronsforder Landstraße südlich der Autobahn A20 beschließen. Die GRÜNE Bürgerschaftsfraktion kritisiert den unnötigen Flächenverbrauch und die unausgereifte Planung.

19.05.22 –

Die Lübecker Bürgerschaft wird heute das 34 ha große Gewerbegebiet “Semiramis” an der Kronsforder Landstraße südlich der Autobahn A20 beschließen. Die GRÜNE Bürgerschaftsfraktion kritisiert den unnötigen Flächenverbrauch und die unausgereifte Planung.

Hierzu erklärt der baupolitische Sprecher Arne-Matz Ramcke:

„Das Baugesetzbuch verpflichtet uns auf das Primat der Innenentwicklung vor Außenentwicklung. In diesem Sinne hat die vorherige Bundesregierung sehr ambitionierte Ziele für die Reduzierung des Flächenverbrauchs verabschiedet, auch der geltende Landesentwicklungsplan in Schleswig-Holstein hat sich auf diese Ziele eingestellt. Beide Ziele vermissen wir jedoch bei der Planung dieses neuen Gewerbegebietes auf der grünen Wiese. In Lübeck sind aktuell eine Vielzahl von Brachen und (Gewerbe-)Flächen ungenutzt bzw. warten auf eine Umnutzung. Prominentestes Beispiel sind die vielen Flächen am Vorwerker Hafen, die frei geworden sind, nachdem der Papierumschlag dort an den Skandikai verlagert wurde. Diese enormen Flächen sind im Besitz der Stadt und werden von der inzwischen wieder zu 100% städtischen LHG vermarktet. Es ist ökonomisch und ökologisch sehr viel sinnvoller, erst mal diese und andere Brachflächen einer neuen Gewerbenutzung zuzuführen, bevor wir neue Flächen versiegeln. Wir fordern daher eine intelligente, umsichtige und klimaschützende Stadtentwicklung, die die vorhandenen (Innen-)Flächen nutzt und entwickelt, anstatt wertvolle Natur im Umland mit Gewerbeparks zu zersiedeln.”

Die umweltpolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende Silke Mählenhoff ergänzt:

„Wie unausgereift die Planung des neuen Gewerbegebietes ist, erkennt man auch am Management der Risiken aus der Geruchsbelastung und an der verkehrlichen Belastung der Anwohner. Wegen der unmittelbaren Nähe zur Deponie Niemark und der dortigen Biomasseanlagen, sind   Geruchsbelastungen für die dort neu ansiedelnden Unternehmen nicht gänzlich auszuschließen, die zu erheblichen finanziellen und Prozessrisiken für die EBL und letztlich die Hansestadt führen können. Und auch die Verkehrsbelastung für die Anwohner*innen an der Kronsforder Landstraße und der Wasserfahr wegen eines fehlenden Autobahnanschlusses ist enorm hoch. Und wird wegen der rechtlichen und finanziellen Hürden beim Bau eines neuen Anschlusses auch sehr wahrscheinlich längerfristig bestehen bleiben. Wir wünschen uns in Zukunft eine Gewerbeflächenplanung, die zunächst das Potential der vorhandenen Flächen nutzt und falls notwendig, die Entwicklung neuer Flächen besser durchdenkt und plant. ”

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Fraktion | Natur und Umweltschutz | Stadtplanung und Baupolitik | Verkehr und Mobilität

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